Guy Braunstein, Violine
Als jüngster Geiger aller Zeiten wurde Guy Braunstein im Jahr 2000 zum 1. Konzertmeister der Berliner Philharmoniker ernannt, mit denen er bereits in den 90er Jahren als einer der Solisten in Beethovens Tripelkonzert unter der Leitung von Zubin Mehta aufgetreten war. Derzeit steht Braunstein den Philharmonikern rund vier Monate im Jahr zur Verfügung. Seit der Saison 2013/14 arbeitet er nicht mehr als Konzertmeister, um sich voll und ganz seiner internationalen Solokarriere, den zunehmenden Engagements als Dirigent und seinen vielfältigen kammermusikalischen Aktivitäten widmen zu können.
Guy Braunstein wurde in Tel Aviv geboren. Im Alter von sieben Jahren begann er, Violine zu lernen. Auf seinem Weg zum Berufsmusiker studierte er bei Chaim Taub und später in New York bei Glenn Dicterow und Pinchas Zuckerman. Bereits in jungen Jahren begann Braunstein seine internationale Karriere sowohl als Solist als auch als Kammermusiker und ist seitdem mit vielen wichtigen Orchestern aufgetreten wie dem Israel Philharmonic Orchestra, dem Tonhalle-Orchester Zürich, den Bamberger Symphonikern, dem Dänischen Radio-Sinfonieorchester Kopenhagen sowie dem Radio-Sinfonie-Orchester Frankfurt, der Filarmonica della Scala und den Berliner Philharmonikern, um nur einige zu nennen.
Sein Erfolg führte ihn schnell zu den wichtigsten Bühnen der Welt, wobei er mit Musikern wie Issac Stern, András Schiff, Zubin Mehta, Maurizio Pollini, Vladimir Fedosejew, Yefim Bronfman, Daniel Barenboim, Lioba Braun, Sir Simon Rattle, Mitsuko Uchida, Andrey Boreyko, Lang Lang, Jonathan Nott, Emmanuel Ax, Gary Bertini, Pierre Laurent Aimard, Semyon Bychkov und Angelika Kirchschlager zusammengearbeitet hat.
Zwischen 2003 und 2007 hatte Braunstein eine Professur an der Universität der Künste in Berlin inne und ist seit 2006 Künstlerischer Leiter des Rolandseck-Festival, zu welchem er regelmäßig internationale Stars wie Sol Gabetta, Hélène Grimaud, Amihai Grosz, Sergei Nakariakov, François Leleux und Emmanuel Pahud einlädt.
Höhepunkte der letzten Zeit waren solistische Auftritte mit dem Israel Symphony Orchestra, dem Mozarteum Orchester Salzburg, der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, dem Pannon Philharmonic Orchestra, der Philharmonie Sofia sowie eine über mehrere Saisons reichende enge Zusammenarbeit mit den Hamburger Symphonikern, wo er als Solist und Kammermusiker sowie als Dirigent in Erscheinung tritt. Dabei spielte er unter anderem das erste Violinkonzert von Schostakowitsch sowie ein Recital mit Hélène Grimaud im großen Saal der Laeiszhalle. Auch in der kommenden Saison wird er zweimal mit dem Hamburger A-Orchester arbeiten, so dirigiert er am 4. April 2013 unter anderem die Symphonie Nr. 9 „Aus der neuen Welt“ von Antonin Dvorák. In den letzten Jahren hat sich Braunstein überdies mit großem Einsatz in Daniel Barenboims „West Eastern Divan Orchestra“ engagiert.
Hochkarätige CD-Aufnahmen dokumentieren sein solistisches Vermögen. Gerade ist die CD „Music of my Heart“ erschienen, die Guy Braunstein mit dem Pianisten Ohad Ben-Ari eingespielt hat, mit Werken und Bearbeitungen, die ihm musikalisch schon seit der Kindheit sehr am Herzen liegen, u.a. Nigun von Bloch, Chausson’s Poème und Tschaikowskys Lensky-Arie. Im Herbst 2012 erschien bei Tudor Records eine CD u.a. mit Bruchs Violinkonzert und der Schottischen Phantasie, eingespielt mit den Bamberger Symphonikern unter der Leitung von Ion Marin.
Braunstein spielt auf einer seltenen Geige, die 1679 von Francesco Ruggieri gebaut worden ist.