Das Orchester // Geschichte
Die Stuttgarter Philharmoniker wurden im September 1924 gegründet und 1976 von der Baden-Württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart in ihre Trägerschaft genommen.
Seit 2015 ist Dan Ettinger, einer der international erfolgreichsten Dirigenten, Chefdirigent der Stuttgarter Philharmoniker und Generalmusikdirektor der Landeshauptstadt Stuttgart.
Neben mehreren Konzertreihen in ihrer Heimatstadt spielen die Stuttgarter Philharmoniker regelmäßig in vielen Städten des südwestdeutschen Raumes und geben jedes Jahr Gastspiele im In- und Ausland. Unter den Reisezielen der letzten Jahre waren Italien (Mailand), Österreich (Salzburg), die Schweiz (Luzern, Zürich) und Belgien (Antwerpen). Seit 2013 sind die Stuttgarter Philharmoniker Festspielorchester der Opernfestspiele in Heidenheim, die Marcus Bosch als künstlerischer Direktor leitet.
Im Februar 2007 erhielten die Stuttgarter Philharmoniker aus der Hand des Enkels des Komponisten den „Prix Rachmaninoff 2006“ für ihren Konzert-Zyklus mit allen Sinfonien, Klavierkonzerten und weiteren Orchesterwerken Rachmaninoffs.
Die künstlerische Arbeit des Orchesters ist durch Schallplatten-, Rundfunk- und CD-Aufnahmen dokumentiert. Unter anderem sind Orchesterwerke von Sergej Rachmaninoff, Alexander Skrjabin, Gustav Mahler und Ludwig van Beethoven erschienen. Außerdem wurden auf DVD veröffentlicht: „Maurice Ravel: La Valse, Beschäftigung mit einem Walzer“ und „Ottorino Respighi: Belkis, Königin von Saba“ mit der Erstaufnahme dieser Ballettmusik unter Leitung von Gabriel Feltz.
Im September 2018 erschien die erste gemeinsame CD der Stuttgarter Philharmoniker und Dan Ettinger bei Hänssler Classic mit den beiden g-Moll-Sinfonien und der Sonate für zwei Klaviere von Mozart.
Frühe Erfolge
Die Stuttgarter Philharmoniker wurden im September 1924 gegründet. Ein rascher künstlerischer Aufstieg ermöglichte bald das Engagement großer Dirigenten und Solisten wie Leo Blech, Carl Flesch, Hans Knappertsbusch, Hermann Abendroth, Fritz Kreisler, Carl Schuricht oder Felix Weingartner, ehe es 1933 zur Teilung des Orchesters kam.
Die jüdischen und der größte Teil der ausländischen Musiker wurden entlassen. Ein Teil der Musiker kam zum Orchester des „Reichssenders Stuttgart”. Ein weiterer Teil arbeitete als „Landesorchester Gau Württemberg-Hohenzollern” bis zur Spielzeit 1944/45 weiter.
Neubeginn
Nach Kriegsende fanden sich hauptsächlich Mitglieder des ehemaligen Landesorchesters unter dem Namen „Stuttgarter Philharmoniker” wieder zusammen. Hermann Hildebrandt, Willem van Hoogstraten, Hans Hörner, Antonio de Almeida und Alexander Paulmüller waren die Chefdirigenten von 1949 bis 1972. Unter Hans Zanotelli, künstlerischer Leiter von 1972 bis 1985, entwickelten sich die Philharmoniker zu einem leistungsfähigen und renommierten Klangkörper.
Interview mit Prof. Emil Kahn
Der erste Kapellmeister (1925-33) Professor Emil Kahn im Interview.
Orchester der Landeshauptstadt
Folgerichtig war daher, dass im Jahre 1976 die Baden-Württembergische Landeshauptstadt Stuttgart das Orchester in ihre Trägerschaft übernahm. Mit Wolf-Dieter Hauschild, Chefdirigent von 1985 bis 1991, gewannen die Philharmoniker im In- und Ausland hohe Anerkennung. Carlos Kalmar setzte 1991 bis 1995 die Tradition seiner Vorgänger fort. Von 1995 bis 2002 stand Generalmusikdirektor Jörg-Peter Weigle dem Orchester als Chefdirigent vor. Walter Weller, der dem Orchester seit Jahren eng verbunden ist, wurde im Oktober 2003 zum Ehrendirigenten ernannt. Nur wenige Wochen nach seinem letzten Konzert mit den Philharmonikern verstarb Walter Weller im Juni 2015.
2004 bis 2013 war Gabriel Feltz Chefdirigent der Stuttgarter Philharmoniker und Generalmusikdirektor der Landeshauptstadt Stuttgart. Seine Probenarbeit und die stetige Erweiterung des Repertoires haben maßgeblich zur Entwicklung des Orchesters beigetragen. Feltz begann 2007 mit der Einspielung der Sinfonien Gustav Mahlers. 2013 erschien die Weltersteinspielung der gesamten Ballettmusik von Ottorino Respighis „Belkis – Regina di Saba“ auf Blu-Ray und DVD. Der von ihm geleitete Live-Mitschnitt war die erste vollständige Wiedergabe dieses Werkes seit der Uraufführung an der Scala di Milano 1932.
2007 erhielten die Stuttgarter Philharmoniker unter seiner Leitung den „Prix Rachmaninoff“ der „Fondation Sergej Rachmaninoff“ - in Würdigung des bis heute umfangreichsten Aufführungszyklus der Werke Rachmaninoffs im deutschsprachigen Raum.
Im Herbst 2015 wurde Dan Ettinger als Wunschkandidat des Orchesters Chefdirigent der Stuttgarter Philharmoniker und Generalmusikdirektor der Landeshauptstadt Stuttgart.
Intendanten
Für Management und Geschäftsführung war von 2001 bis 2020 Dr. Michael Stille als Intendant verantwortlich.
„Dr. Michael Stille hat mit Dan Ettinger und Gabriel Feltz zwei herausragende Chefdirigenten nach Stuttgart geholt, die für die künstlerische Entwicklung des Orchesters wahre Glücksfälle gewesen sind. Der Erfolg seiner Arbeit lässt sich vor allem daran ablesen, dass sich die Anzahl der Abonnenten des Orchesters während seiner Dienstzeit nahezu verdoppelt hat" (Erster Bürgermeister Dr. Fabian Mayer).
Von 2017 bis Juni 2020 bildeten Dr. Michael Stille als künstlerischer und Tilman Dost als kaufmännischer Intendant gemeinsam die Doppelspitze des Orchesters. Ihnen folgte bis Dezember 2023 Carolin Bauer-Rilling. Seit Januar 2024 ist Christian Lorenz Intendant der Stuttgarter Philharmoniker.
Seit 1994 steht mit dem Gustav-Siegle-Haus auch ein eigenes Gebäude zur Verfügung, das als Probenort und Konzerthaus für Kinder- und Jugendkonzerte, Nachmittagskonzerte sowie Nachtschwärmerkonzerte in Kooperation mit dem BIX Jazzclub dient.
Festspielorchester der Opernfestspiele Heidenheim
Seit 2013 sind die Stuttgarter Philharmoniker Festspielorchester der Opernfestspiele in Heidenheim, die Marcus Bosch als künstlerischer Direktor leitet.
Internationales Ansehen
Neben den vielfältigen Aufgaben in mehreren Konzertreihen in Stuttgart spielt das Orchester regelmäßig in verschiedenen Städten des südwestdeutschen Raumes. Tourneen führten die Stuttgarter Philharmonikerin in die USA, nach Japan, Südamerika, in die Volksrepublik China und nach Mexiko. In den letzten Jahren gastierte das Orchester in Antwerpen, Luzern, Salzburg, Wien und regelmäßig in Mailand.
Die künstlerische Arbeit des Orchesters ist durch Schallplatten-, Rundfunk- und CD-Aufnahmen dokumentiert. Eine lange Tradition hat das musikpädagogische Engagement des Orchesters.