Veranstaltungsdaten
Abo Terzett
Einführung ins Programm um 18 Uhr
MOZART
Sinfonie G-Dur KV 318
GOUNOD
Konzert für Pedalklavier
BRAHMS
Serenade Nr. 1
- Roberto Prosseda Klavier
- Stuttgarter Philharmoniker
- Dirigent Jan Willem de Vriend
RARITÄTEN
Drei Musikstücke, die jeweils eine besondere Rolle im Schaffen ihrer Komponisten spielten: Mozart war 1779 von seiner großen Reise nach Paris zurück nach Salzburg gekehrt. In Paris war seine Mutter gestorben, und die großen Hoffnungen, dort oder in Mannheim eine feste Stelle als Komponist oder Kapellmeister zu finden, hatten sich nicht erfüllt. Wieder in Salzburg komponierte er die Sinfonie in drei Sätzen in G-Dur. Der Form nach können wir darin eine Ouvertüre zu einer Oper vermuten, doch nur spekulieren, um welche Oper es sich handeln könnte. In Frage käme das Singspiel-Fragment „Zaide“ oder vielleicht auch „Thamos, König in Ägypten“ (s. unser Konzert am 12. Januar in der Großen Reihe).
Charles Gounod war in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein berühmter Komponist in Frankreich. Seine Oper Faust (die im deutschen Sprachraum auch unter dem Titel „Margarethe“ bekannt ist), steht bis heute immer wieder auf den Spielplänen der Musiktheater, sein „Ave Maria“ ist ein Schlager. Gounod war ein Freund des Pedalklaviers, also jener seltenen Instrumente, die über eine bloße Tastatur für die Hände hinaus über Pedale für die Füße verfügen. Gounod hat (wie Robert Schumann) gleich mehrere Werke dafür verfasst, darunter wohl, neben Camille Saint-Saëns, als einziger bekannter Komponist ein virtuoses Konzert mit Orchester. Weil es sowohl schwierig ist, ein spielbares Instrument dafür zu beschaffen, als auch einen Solisten dafür zu gewinnen, sind die Stuttgarter Philharmoniker glücklich, endlich eine Aufführungsgelegenheit dafür zu erhalten.
Johannes Brahms traute sich sehr lange nicht an eine erste Sinfonie heran. Zu sehr fühlte er die Ansprüche der Tradition dieser Gattung auf sich lasten. Zu den Werken, die ihn allmählich zur Sinfonie führen sollten, zählt seine erste Serenade, die er 1858, mit 25 Jahren, vollendete. Zunächst als Nonett verfasst, bearbeitete Brahms sie bis 1860 für Orchester. Mozart und Haydn waren Vorbilder für ihre Form und ihren entspannten, unterhaltsamen Charakter..