Veranstaltungsdaten
Abo Sextett (4) – Das Geheimnis der Stille
Einführung um 19 Uhr
Richard Strauss
Tod und Verklärung – Tondichtung für großes Orchester op. 24
Vier letzte Lieder für Sopran und Orchester
Wolfgang Amadeus Mozart
Sinfonie g-Moll KV 550
- Sopran: Krassimira Stoyanova
- Dirigent: Walter Weller
Ist dies etwa der Tod?
Richard Strauss war kein Mann von Selbstzweifeln. Er hatte eine sehr hohe Meinung von seinen Fähigkeiten als Komponist. Angeblich fühlte er diese selbst auf dem Sterbebett noch bestätigt: „Merkwürdig, Alice, das mit dem Sterben ist genauso, wie ich’s in Tod und Verklärung komponiert hab’. Merkwürdig ist das ...“ sollen die letzten Worte des 85Jährigen gegenüber der ihn pflegenden Schwiegertochter gewesen sein.
Ein Jahr zuvor hatte er die „Vier letzten Lieder“ nach Texten von Hermann Hesse und Joseph von Eichendorff komponiert, Orchesterlieder über Abschied und Tod. Im vierten, auf das Gedicht „Im Abendrot“ von Eichendorffs, erklingt im Nachspiel der letzten Strophe („O weiter, stiller Friede! / So tief im Abendrot. / Wie sind wir wandermüde – / Ist dies etwa der Tod?“) ein Zitat aus der Tondichtung „Tod und Verklärung“.
Dieses Orchesterwerk war damals schon fast 60 Jahre alt. Der junge Strauss war überzeugt, ein „richtiger Musiker“ wie er müsse auch „eine Speisekarte komponieren können“ – warum also nicht die musikalische Beschreibung der letzten Stunden eines Sterbenden?
„Das Wunderbare an Mozarts Musik ist, dass auch die Stille, die folgt, eine Mozart'sche Stille ist“ formulierte der Dramatiker, Regisseur und Schauspieler Sacha Guitry einmal. Ob er da auch an Mozarts große g-Moll-Sinfonie gedacht hat?