Veranstaltungsdaten
Die Große Reihe (7) – Der Gott des Weines
Einführung um 19 Uhr
Wolfgang Amadeus Mozart
Sinfonie C-Dur KV 551 „Jupitersinfonie“
Gustav Mahler
Das Lied von der Erde
- Mezzosopran: Janina Baechle
- Tenor: Stephen Gould
- Dirigent: Gabriel Feltz
Der Lemberger. Er singt das Lied von der Erde und heisst in Österreich anders.
Erdig, würzig – das sind einige der Eigenschaften, die man dem Lemberger nachsagt. In Österreich ist dieser Rote als „Blaufränkisch“ bekannt und ebenso beliebt wie in Württemberg. Ob sich Gustav Mahler also diesen Wein vorgestellt hat, als er für sein „Lied von der Erde“ die Zeilen komponierte: „Schon winkt der Wein im gold’nen Pokale / Doch trinkt noch nicht, erst sing‘ ich euch ein Lied“? Mahlers sinfonisch angelegter Zyklus von Orchesterliedern besingt die düsteren Stimmungen, die der Weingenuss auch hervorrufen kann. Auch wenn zwischendurch von funkelnden Augen in goldener Sonne die Rede ist – am Ende muss der Abschied kommen, der in Mahlers monumentaler Komposition mit den Worten „ewig, ewig“ ausklingt. Die rätselhaften Texte, Nachdichtungen alter chinesischer Lyrik, müssen Mahler stark angesprochen haben, der einmal schrieb: „Wie Du weißt, vertrage ich Einsamkeit so gut wie ein Trinker den Wein“. Ein vieldeutiger Satz, wenn man daran denkt, dass Mahler viele Jahre abstinent lebte und dem Bacchus auch ansonsten nur in Maßen huldigte. Wolfgang Amadeus Mozart dachte da anders – seine Frau tadelte er sogar dafür, dass sie zu wenig Wein trinke: „Das ist mir nicht recht“, kommentierte er. Vater Leopold, wie sollte es anders sein, war abweichender Meinung und warnte den Junior vor Exzessen: „Die starken Weine, und vieles Weintrincken ist dir schädlich“, schimpfte er. Und während man sich einen Mahler-Wein auch heute nicht so recht vorstellen kann, erhielt Mozart zum 250. Geburtstag durch ein österreichisches Weingut eine besondere Hommage in tiefem Rot – natürlich einen „Blaufränkisch“.