Veranstaltungsdaten
Die Große Reihe (5) – Der Gott des Weines
Einführung um 19 Uhr
Tomaso Albinoni
Konzert für Oboe und Orchester d-Moll op. 9,2
Benjamin Britten
Pan, Niobe und Bacchus aus den Metamorphosen für Oboe solo op. 49
Georg Druschetzky
Konzert für Oboe, 8 Pauken und Orchester C-Dur
Igor Strawinsky
Le Sacre du Printemps – Bilder aus dem heidnischen Russland
Der St. Laurent. Weit in die Vergangenheit zurück.
Eine traditionsreiche Rebsorte ist der St. Laurent. Jahrzehntelang wurde diese Traube hierzulande kaum noch kultiviert, aber als sich die deutschen Winzer intensiver dem Rotwein zuwandten, trat sie aus dem unverdienten Schattendasein heraus. Die Vergangenheit in der Gegenwart aufzuheben, gehört auch zur Planung einer Konzertreihe, ist doch jedes musikalische Werk immer auch eine Auseinandersetzung mit den Traditionen. Mehr noch – viele Komponisten haben den Blick auf Themen der Vergangenheit gerichtet und sie in neues Licht gerückt. So auch Benjamin Britten, der sich von den Metamorphosen des Ovid inspirieren ließ. Eines der Stücke beschreibt Bacchus, den Weingott, namentlich seine Feste, bei denen es hoch hergehen durfte. Der Gott musizierte dabei auf dem Aulos, einem Instrument, das mit der heutigen Oboe verwandt ist. Weit in die Vergangenheit hinein begab sich auch Igor Strawinsky mit seiner bahnbrechenden Ballettmusik „Le Sacre du printemps“. Menschen der grauen Vorzeit steigern sich in einen Opferrausch hinein, den eine junge Frau mit dem Leben bezahlt. Der Skandal, den das Werk auf Grund seiner kühnen Handlung und der fortschrittlichen Musik vor rund 100 Jahren auslöste, ist nachvollziehbar, auch wenn die wilden Rhythmen und Dissonanzen uns weniger im Ohr schrillen als dem Publikum von damals. Mit Georg Druschetzky bewegt sich das „Oboenprogramm“ ins heutige Tschechien, wo dieser Mozart-Zeitgenosse als Militärkapellmeister, Oboist und Paukenvirtuose wirkte. Genau dort übrigens, wo der St. Laurent immer einer der beliebtesten Rotweine geblieben ist.