Veranstaltungsdaten
Abo Sextett – Gefährliche Liebschaften (5)
Einführung ins Programm um 19 Uhr
In Abänderung des ursprünglich vorgesehenen Programms:
Franz Liszt
Etudes d'exécution transcendante
Nr. 11 Harmonies du soir Des-Dur (Abendklänge)
Sergej Rachmaninoff
Rhapsody op. 43 nach einem Thema von Paganini
für Klavier und Orchester
Nikolai Rimski-Korsakow
Scheherazade – Sinfonische Suite op. 35
- Klavier: Lukas Vondracek
- Dirigent: Christoph Poppen
Nein, die Frauen sind auch in der Musik nicht immer die Opfer gefährlicher Liebschaften! Scheherazade, die Erzählerin aus 1001 Nacht, ist ein besonders eindrucksvolles Beispiel. Sultan Scharyar lässt, weil seine Ehefrau ihm untreu wurde, aus Rache am weiblichen Geschlecht Tag für Tag eine Jungfrau zu seinem Lager führen, um sie nach vollbrachter Liebesnacht dem Henker zuzuführen.
Scheherazade droht das gleiche Schicksal, doch sie rettet sich und damit alle ihre potenziellen Nachfolgerinnen bekanntermaßen durch Schlauheit und Fantasie. Sie beginnt dem König so spannende Geschichten zu erzählen, dass dieser ihr Leben immer wieder um eine weitere Nacht verlängert, um zu erfahren, wie es weitergeht. Damit ist sie nicht nur eine der Erfinderinnen des Fortsetzungsromans, sondern gewissermaßen auch einer Methode der Psychotherapie mit verkehrten Rollen: Scharyar soll von seinen schrecklichen Rachegedanken geheilt werden, indem Scheherazade, als Therapeutin, ihm auf dem Lager liegend erzählt, erzählt und erzählt...
Nikolai Rimski-Korsakows (1844–1908) sinfonische Suite ist eine seiner beliebtesten Kompositionen, so populär und so ausdrucksvoll, dass sie in den Filmen „Der große Blonde mit dem schwarzen Schuh” und „A Clockwork orange” verwendet wurde. Der Komponist malt vier der Geschichten aus 1001 Nacht in warmen Farben vor das innere Auge der Hörer und porträtiert den gefährlichen Scharyar mithilfe der Bassinstrumente des Orchesters in gewichtigen Tonschritten, während Arabesken der Solovioline die Stimme der orientalischen Erzählerin zeichnen.