Veranstaltungsdaten
Abo Terzett (1)
Einführung um 18 Uhr
Niccolò Paganini
Violinkonzert Nr. 1 D-Dur
Anton Bruckner
Sinfonie Nr. 3 d-Moll
- Violine: Nemanja Radulovic
- Dirigent: Christoph König
Etwa um 1817 war es, als Niccolo Paganini das erste Solokonzert für sein Instrument schrieb. Er orientierte sich dafür weniger an Violinkonzerten anderer, als an der Musik des damals beliebtesten Schöpfers der Opera buffa (der italienischen komischen Oper) an Gioacchino Rossini. Und so erklangen Paganinis bis dahin ungehörte violintechnische Spitzenleistungen wie instrumentale Opernarien, und seine Violine „sang“ Koloraturen, die die beste Primadonna unmöglich hervorbringen könnte.
Auch heute noch gehören seine Konzerte für die Geiger zu den gefürchtetsten ihrer Gattung, für die Zuhörer aber zu den unterhaltsamsten. Paganinis aberwitzige Virtuosität ließ früh das Gerücht aufkommen, der Geiger sei mit dem Teufel im Bunde, anders seien seine Fähigkeiten nicht erklärbar. Er selbst trat solchen Vorstellungen nicht energisch genug entgegen, denn sie waren eine wirkungsvolle Reklame für seine Konzertreisen.
Der fromme Katholik Anton Bruckner wäre sicherlich entsetzt gewesen, hätte man ausgerechnet ihn mit dem Teufel in Verbindung gebracht. Seine Persönlichkeit forderte ganz andere Urteile heraus, die im Grunde nicht weniger Unverständnis ausdrücken als das Gerücht um Paganinis Teufelspakt. Ausgerechnet Bruckners Wiener Kollege Johannes Brahms schmähte ihn als armen verrückten Menschen, „den die Pfaffen von St. Florian auf dem Gewissen haben!“
Ob Brahms sich anders ausgedrückt haben würde, wenn er etwas von der späteren Erfolgsgeschichte der Brucknersinfonien geahnt hätte?