Veranstaltungsdaten
Abo Sextett – Musik der Engel (1)
Einführung ins Programm um 18 Uhr
Ludwig van Beethoven
Ouvertüre „Leonore“ Nr. 2
Jean Sibelius
Violinkonzert d-Moll
Ludwig van Beethoven
Sinfonie Nr. 8 F-Dur
- Violine: Valeriy Sokolov
- Dirigent: Muhai Tang
Und spür ich nicht linde, sanft säuselnde Luft?
Und ist nicht mein Grab mir erhellet?
Ich seh’, wie ein Engel im rosigen Duft
Sich tröstend zur Seite mir stellet,
Ein Engel, Leonoren, der Gattin, so gleich,
Der führt mich zur Freiheit ins himmlische Reich.
(Beethoven: „Leonore/Fidelio“, aus der Arie des Florestan)
Florestan,
ein politischer Gefangener, soll im tiefsten Kerker eines Gefängnisses
zu Tode gehungert werden. Kein Wunder also, wenn er unter Fantasien
leidet, die ihn glauben machen, einen Engel, der die Züge seiner
geliebten Frau Leonore trägt, vor sich zu sehen!
Dass Beethoven
das Bild eines Engels nicht nur im Zusammenhang hoher Ideale kannte,
sondern auch in den „Niederungen“ des alltäglichen Geschäftslebens
„geflügelte“ Vergleiche gebrauchte, zeigt der folgende Briefausschnitt.
Der Komponist machte sich Sorgen um die Zahlungswilligkeit seiner
Mäzene:
„Lange wird‘s nicht mehr währen, daß ich die
schimpfliche Art hier zu leben weiter fortsetze. Die Kunst die verfolgte
findet überall eine Freistatt, erfand doch Daedalus eingeschlossen im
Labirinthe die Flügel die ihn oben hinaus in die Luft emporgehoben, u.
auch ich werde Sie finden, diese Flügel – “
Das schrieb Beethoven 1812 an einen Freund, als er intensiv an seiner 8. Sinfonie arbeitete.