Miklós Perényi, Violoncello
Der ungarische Cellist Miklós Perényi ist einer der großen Cellisten seiner Generation. Die Besonderheit seines Spiels wird von seinem unnachahmlichen feinen und nuancierten Klang, gepaart mit herausragender Musikalität, die stets im Mittelpunkt seines Spiel steht, geprägt.
Mit fünf Jahren erhielt er seinen ersten Cello-Unterricht bei Miklós Zsámboki, einem Studenten von David Popper, mit neun Jahren gab er seinen ersten Konzertabend in Budapest. Seine weitere Entwicklung - zwischen 1960 und 1964 - verdankt er Enrico Mainardi in Rom und Ede Banda in Budapest. 1963 war Miklós Perényi Preisträger beim Internationalen Casals-Wettbewerb in Budapest. Casals berief ihn 1965/1966 zu seinen Meisterkursen in Puerto Rico und es folgten etliche Sommer beim Marlboro Festival.
Seit 1974 unterrichtet Miklós Perényi an der Budapester Franz-Liszt-Akademie, wo er seit 1980 eine Professur innehat. Für sein musikalisches Wirken wurde er 1980 mit dem Kossuth-Preis und 1987 mit dem Bartók-Pásztory-Preis ausgezeichnet.
Seine solistische Karriere führt ihn in alle großen Musikzentren der Welt. Er war Gast bei den Musikfestivals in Edinburgh, Luzern, Prag, Salzburg, Wien, Hohenems, Warschau und Berlin, beim Cello-Festival in Kronberg und beim Festival Pablo Casals in Prades (Frankreich). Miklós Perényi verfolgt in den europäischen, amerikanischen ebenso wie in den fernöstlichen Ländern eine rege Konzerttätigkeit.
Sein Repertoire umfasst Werke vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart, die er in zahlreichen Konzerten mit Orchester, in Solo- und Duo-Rezitals sowie bei Kammermusikabenden präsentiert.
Neben seinen Konzertauftritten und dem Unterrichten bildet die Komposition von Werken für kleinere und größere Instrumentalensembles und Cello-Solo einen weiteren Schwerpunkt seiner Tätigkeit.
Eine enge Zusammenarbeit mit András Schiff spiegelt sich in Konzerten bei der Schubertiade in Schwarzenberg, beim Edinburgh Festival und beim Ruhr-Festival wieder. Zuletzt konzertierten die Künstler erfolgreich in der Philharmonie Köln, bei den Schwetzinger Festspielen, in der Wigmore Hall London und bei 92nd Street in New York.
In der Saison 2010/2011 war Miklós Perényi in Rezitalen und Kammermusikkonzerten unter anderem bei den Salzburger Festspielen, im Théâtre de Champs-Elysées und dem Théâtre de la Ville in Paris, sowie in Amsterdam, Luxemburg, London, Tokyo und in Budapest zu erleben. Weitere Höhepunkte der Saison bildeten die Uraufführung des Cellokonzerts von Péter Eötvös zusammen mit den Berliner Philharmonikern, Konzerte mit dem Sapporo Symphony Orchestra, Residentie Orkest, Manchester Camerata und dem Budapest Festival Orchestra im Lincoln Center in New York.
Miklós Perényi ist auf zahlreichen Einspielungen zu hören, u.a. bei Hungaroton, bei EMI-Quint, Sony Classics, Decca, col legno, Teldec und Erato. Bei dem Label ECM hat Miklós Perényi zusammen mit András Schiff das gesamte Werk von Beethoven für Cello und Klavier aufgenommen. Diese Aufnahme wurde unter anderem mit dem Cannes Classical Award 2005 ausgezeichnet. 2009 erschien eine Live-Aufnahme des Labels der Wigmore Hall mit Werken Bachs, Brittens und Brahms' zusammen mit Dénes Várjon.