Abonnement Sextett - Feiern

INNIG UND STÜRMISCH

Mozarts Klarinettenkonzert entstand im Oktober 1791, zwei Monate vor seinem Tod. Es liegt wohl nicht an diesem Datum, dass vor allem das Adagio daraus zu einem viel verwendeten Filmmusikstück wurde, sondern an der eigenartig nostalgischen Stimmung in Mozarts letztem Konzert, der sich kaum jemand entziehen kann und die es zum Klassiker seiner Gattung macht.

Ganz eigen und individuell gibt sich auch der Komponist Gustav Mahler gleich in seiner ersten Sinfonie zu erkennen. Der 28-jährige schrieb sie 1888 in Leipzig, nach der Lektüre von Jean Pauls Roman „Titan“ (den Titel wollte Mahler ursprünglich auch der Sinfonie geben). Das Buch, ein großer Bildungsroman in vier Bänden, „oszilliert zwischen Erhabenheit und Satire“, wie das Online-Lexikon Wikipedia es formuliert. Genauso könnte man Mahlers Stil in seiner ersten Sinfonie beschreiben: Musikalische Naturstimmungen und volksliedhafte Episoden verbinden sich mit parodistisch-karikaturartigen Klängen und mächtigen Orchesteraufschwüngen zu einem großartigen Klangerlebnis, ganz gemäß Mahlers Maxime: „Symphonie heißt mir eben: mit allen Mitteln der vorhandenen Technik eine Welt aufbauen.“