Veranstaltungsdaten
Abo Sextett – Der Ferne Osten
Einführung ins Programm um 19 Uhr
RAMEAU
Instrumentalmusik aus der Oper ,,Les Indes Galantes"
VIVALDI
Violinkonzert D-Dur ,,Grosso Mogul"
SCHUBERT
Konzertstück für Violine und Orchester D-Dur
Giannis GIANNOPOULOS
Every day in a letter ∕ soon (Uraufführung)
SCHUMANN
Sinfonie Nr. 2 C-Dur
- Maria Ioudenitch Violine
- Stuttgarter Philharmoniker
- Dirigent Jan Willem de Vriend
VIELERLEI INDIEN UND DRESDEN
Es gibt keinen Ort auf dem Erdball (abgesehen von den beiden Polen), von dem aus man nicht weiter nach Osten käme. Osten ist überall. „Indianer“ nannten wir lange Zeit die ortsansässige Bevölkerung Amerikas, weil der europäische „Entdecker“ Kolumbus der Meinung war, er habe 1492 nach seiner langen Reise über den Atlantik Richtung Westen die Ostküste, also gewissermaßen den „Hintereingang“, Indiens erreicht, folglich die dort lebenden Inder oder, altertümlicher ausgedrückt, die Indianer getroffen. Mit dem „galanten Indien“ in Jean Philippe Rameaus gleichnamiger Ballettoper aus dem Jahre 1735 sind weder das reale, noch das vermeintliche Indien, also Amerika gemeint. Vielmehr geht es hier um allerhand Spielarten der Liebe, von der Handlung in allerhand exotische Länder versetzt.
Warum Antonio Vivaldi einem seiner mehreren hundert Violinkonzerte den Beinamen „Der Großmogul“ gegeben hat, darüber kann nur spekuliert werden. Möglicherweise war das besonders virtuose Stück als Einlage in eine Oper gleichen Namens vorgesehen. Genauso wenig ist bekannt, aus welchem Anlass der siebzehnjährige Franz Schubert sein einsätziges Violinkonzert komponierte.
Ganz anders Schumanns 2. Sinfonie: Er schrieb sie in Dresden, während er sich nach eigenen Angaben von psychischen Krisen und rätselhaften Erkrankungen erholte. 1846 erfolgte unter der Leitung von Felix Mendelssohn Bartholdy die Uraufführung, des Werks, mit dem Schumann sich erfolgreich therapierte und uns eine seiner persönlichsten Schöpfungen schenkte.