Veranstaltungsdaten
Terzett – Willkommen und Abschied
Einführung ins Programm um 18 Uhr
A 01.09.21 / V 10.09.21
SAINT-SAËNS
Klavierkonzert Nr. 1 D-Dur
RACHMANINOFF
Sinfonische Tänze
- Klavier Fabio Martino
- Stuttgarter Philharmoniker
- Dirigent Dan Ettinger
Willkommen und Abschied
Gelegentlich wird Camille Saint-Saëns (1835-1921) als „französischer Brahms“ bezeichnet, wohl vor allem, weil er zwei Jahre nach Brahms geboren wurde und weil er, wie dieser, sich für Kammer- und Orchestermusik interessierte. Das war untypisch für die französischen Musiker seiner Zeit. Die musikalische Sprachen von Brahms und Saint-Saëns sind allerdings schon sehr verschieden, obwohl beide große Bewunderer Bachs und Beethovens waren und sich in ihren jungen Jahren an Schumann und Mendelssohn Bartholdy orientierten. Der hochbegabte Saint-Saëns lernte schon mit zweieinhalb Jahren das Notenlesen und komponierte mit noch nicht vier Jahren sein erstes Klavierstück, mit zehn gab er in Paris Konzertdebüt als Pianist. Man feierte ihn als eine Art Wiedergeburt Mozarts. Als er sein erstes Klavierkonzert schrieb, war er, 23-jährig, also schon in verhältnismäßig gesetztem Alter. Er führte es natürlich selbst auf, es ist mit technischen Schwierigkeiten gespickt, denn Saint-Saëns war ein Virtuose auf seinem Instrument.
Dafür war auch der Russe Sergej Rachmaninoff (1873-1943) berühmt – seine kompositorische Virtuosität schien da immer etwas im Schatten zu stehen, vielleicht auch, weil das Publikum seine Werke immer als Ausdruck seines Klavierspiels betrachtete. Und weil Rachmaninoff als Komponist nie avantgardistische Neigungen oder auch nur Interesse an einer der zeitgenössischen Entwicklungen hatte, waren ihm auch viele Musikkritiker abhold. Die Sinfonischen Tänze, entstanden 1940 in Huntington auf Long Island, sind sein letztes Werk und eine Art Fazit seines Komponistenlebens. So findet sich im ersten von drei Sätzen ein Zitat aus Rachmaninoffs erster Sinfonie, deren Uraufführungsfiasko 1897 ihn in eine tiefe Lebens- und Schaffenskrise gestürzt hatte. Das Finale kombiniert Zitate aus der Kirchenmusik zu Tod und Auferstehung. Rachmaninoff bezeichnete das groß besetzte, anspruchsvoll zu spielende Orchesterwerk als sein bestes.