Veranstaltungsdaten
Abo SEXTETT – BLAU
Einführung um 19 Uhr
Artist in Residence:
NIKOLAUS KOLIUSIS
SCHUBERT
Italienische Ouvertüre in C
HUMMEL
Klavierkonzert Nr. 3
BEETHOVEN
Sinfonie Nr. 4
- Klavier: Maximilian Schairer
- Dirigent: Jan Willem de Vriend
DIE BLAUE BLUME
Durch den Dichter Novalis wird die Blaue Blume zum Symbol der romantischen Sehnsucht nach dem Unerreichbaren, dem Unendlichen. Blau dient dabei als Perspektiv in eine andere Welt, die erfüllt ist von wilder Phantasie, erotischen Träumen und mystischen Erscheinungen. Bereits in der ersten Begegnung mit dem wundersamen Gewächs übermannt den jungen Helden in Novalis´ Romanfragment „Heinrich von Ofterdingen“ seine übersteigerte Einbildungskraft: „Was ihn aber mit voller Macht anzog, war eine hohe lichtblaue Blume, die […] ihn mit ihren breiten, glänzenden Blättern berührte. […]. Er sah nichts als die blaue Blume und betrachtete sie lange mit unnennbarer Zärtlichkeit. Endlich wollte er sich ihr nähern, als sie auf einmal sich zu bewegen und zu verändern anfing; die Blätter wurden glänzender und schmiegten sich an den wachsenden Stängel, die Blume neigte sich nach ihm zu, und die Blütenblätter zeigten einen blauen ausgebreiteten Kragen, in welchem ein zartes Gesicht schwebte.“
Das ätherische Mädchengesicht, das Bild der fernen, unerreichbaren Geliebten, findet ein musikalisches Echo in zahlreichen Liedern, etwa von Ludwig van Beethoven und Franz Schubert. Die Musik als Kunstform, wie die Farbe Blau ein Medium der Entgrenzung, wird in der Romantik zum Sprachrohr der Herzensergießungen schlechthin. Immer wieder stehen dabei Waldhörner im Mittelpunkt. Ihr wie aus der Ferne heranschwebender Klang zieht die Gedanken ins Blaue, in himmlische Weiten. Besonders eindrucksvoll in diesem Kontext ist der langsame Satz des dritten Klavierkonzerts von Johann Nepomuk Hummel, in dem das Klavier von vier Hörnern begleitet wird.