Veranstaltungsdaten
Abo SEXTETT – BLAU
Einführung um 19 Uhr
Artist in Residence:
NIKOLAUS KOLIUSIS
TORKE
Bright Blue Music
BEETHOVEN
Klavierkonzert Nr. 5
ELLINGTON
Three Black Kings
GERSHWIN
Porgy and Bess-Suite
- Saxophon: Libor Sima
- Kontrabass: Mini Schulz
- Schlagzeug: Obi Jenne
- Dirigent und Solist: Frank Dupree
BLAUE TEUFELCHEN
Der Blues, die musikalische Wurzel des Jazz, und damit der Werke von Duke Ellington und George Gershwin, ist durchtränkt vom Geist der Schwermut. Das Wort „Blues“ lässt sich erstmals 1807 bei Washington Irving nachweisen, der zwei Wörter in eins zusammengezogen hat: Blue Devils – Blaue Teufel. Ursprünglich verstand man unter dieser Bezeichnung kleine dämonische Gestalten, die jemand nach dem Genuss von zu viel Alkohol am nächsten Tag vor Augen haben soll.
Dass in der Musik hin und wieder der Teufel seine Hand im Spiel habe, glaubte man schon im Mittelalter. Wird etwa bei übermäßigen oder verminderten Intervallen die klassische Ordnung verlassen, dachte so mancher musikalisch gebildete Mönch an Sündhaftes. Der Abstand von drei Ganztönen, der so genannte Tritonus, hieß dementsprechend auch „diabolus in musica“ (Teufel in der Musik). Analog dazu werden die typischen Töne der Jazztonleiter als „Blue Notes“ bezeichnet.
Auch Ludwig van Beethoven hatte zuweilen seine Not mit teuflischen Mächten. Im Mai 1810, etwa ein Jahr nach der Entstehung seines 5. Klavierkonzertes, schrieb er an seinen Freund Wegeler: „Ich wäre vielleicht einer der glücklichsten Menschen, wenn nicht der Dämon in meinen Ohren seine Wohnung aufgeschlagen hätte.“ Zahlreiche vergleichbare Sätze in Beethovens Briefen gaben immer wieder Anlass, den Dämon nicht allein als Ursache seiner Krankheit, sondern gleichzeitig als den Genius seines Schaffens zu deuten.