Daniel Raiskin, Dirigent
„Daniel Raiskin ist ganz eindeutig ein Musiker mit einer ausgeprägten Sensibilität, der sein Handwerk bestens versteht, vielleicht ein weiteres Beispiel für ein letztes großes Geschenk der alten Sowjetunion mit der Strenge und Genauigkeit ihrer Dirigierschulen.“ (David Gutman, Gramophone, 2012)
Daniel Raiskin hat sich mit seiner künstlerisch unverwechselbaren Handschrift zu einem der anerkanntesten Dirigenten seiner Generation mit einem breit gefächerten Repertoire und dramaturgisch anspruchsvollen Programmen entwickelt. Er wuchs als Sohn eines Musikwissenschaftlers in St. Petersburg auf und begann ein Studium an der renommierten Hochschule seiner Heimatstadt. Raiskin widmete sich zunächst der Geige und Bratsche und begann zugleich die Ausbildung zum Dirigenten bei Lev Savich. Im Alter von 20 Jahren verließ er die Sowjetunion, um in Amsterdam und Freiburg seine Studien fortzusetzen. Mit vielen Engagements als Solist und Kammermusikpartner gehörte er schnell zu den führenden Bratschisten in Europa. Allmählich jedoch verlagerte er seinen Schwerpunkt vom Instrument zum Taktstock. Weitere wichtige Impulse erhielt er von seinen Lehrern Milan Horvat, Mariss Jansons, Neeme Järvi, Woldemar Nelson und Jorma Panula.
Mit Beginn der Saison 2017/18 ist Daniel Raiskin Erster Gastdirigent beim Belgrade Philharmonic Orchestra und beim Orquesta Sinfónica de Tenerife. Von 2005 bis 2016 war er Chefdirigent bei der Rheinischen Philharmonie Koblenz; von 2008 bis 2015 in gleicher Position bei der Artur-Rubinstein-Philharmonie in Lódz. Darüber hinaus gastiert er regelmäßig bei namhaften Orchestern wie Belgrade Philharmonic, Clásica Santa Cecilia in Madrid, Düsseldorfer Symphoniker, Estonian National Symphony Orchestra, Hong Kong Sinfonietta, Japan Century Symphony Orchestra, Jenaer Philharmonie, Latvian National Symphony Orchestra, Malmö Symfoniorkester, Mariinsky Orchestra, National Symphony Orchestra Taiwan, NFM Symphony Orchestra Wroclaw, Orchestre National de Belgique, Orkest van het Oosten, Orquesta Sinfonica de Tenerife, Orquesta Sinfónica Nacional de México, Osaka Philharmonic Orchestra, RTV Slovenia Symphony Orchestra, San Antonio Symphony, Slovak Philharmonic Orchestra Bratislava, State Academic Symphony of Russia „Svetlanov“, Stuttgarter Philharmoniker, Winnipeg Symphony und bei der Württembergischen Philharmonie Reutlingen.
Des Weiteren widmete sich Daniel Raiskin regelmäßig Produktionen im Opernbereich, darunter „Carmen“ unter der Regie von Calixto Bieito an der niederländischen Opera Zuid. Eine weitere „Carmen“-Produktion leitete er am Theater Koblenz, wo er auch Dimitri Schostakowitschs „Nase“ dirigierte. Ihm oblag das Dirigat der gefeierten Inszenierung von Mozarts „Don Giovanni“ bei den Opernfestspielen 2011 im österreichischen St. Margarethen.
Als Gastdirigent erhielt er in der Saison 2016/17 Wiedereinladungen beim Het Gelders Orkest, Iceland Symphony Orchestra, NFM Wroclaw Philharmonic, Orquesta Clásica Santa Caecilia, Orquesta Sinfónica de Tenerife, RTV Slovenia Symphony Orchestra, Slovenska Filharmonia, State Academic Symphony Orchestra „Evgeny Svetlanov“, bei den Stuttgarter Philharmonikern, dem Winnipeg Symphony Orchestra und bei der Württembergischen Philharmonie Reutlingen.
Daniel Raiskin arbeitet regelmäßig mit bedeutenden Solisten zusammen, darunter Martin Fröst, Alban Gerhardt, Vadim Gluzman, Natalia Gutman, Kari Kriikku, Francois Leleux, Jan Lisiecki, Alexei Lubimov, Mischa Maisky, Gerhard Oppitz, Steven Osborne, Ivo Pogorelich, Julian Rachlin, Vadim Repin, Benjamin Schmid, Julian Steckel, Akiko Suwanei, Stefan Vladar und Alexei Volodin.
Seine Einspielungen von Schostakowitschs 4. Sinfonie und Mahlers 3. Sinfonie bei AVI Music fanden großen Anklang in der internationalen Presse. Die Mahler-Aufnahme wurde in die Jahresliste des Preises der Deutschen Schallplattenkritik 2014 aufgenommen. Die Einspielung der Cellokonzerte von Korngold, Bloch und Goldschmidt mit Julian Steckel wurde mit dem ECHO Klassik 2012 ausgezeichnet. Weitere Aufnahmeprojekte der letzten Jahre waren ein Louis Glass Symphoniezyklus beim Label CPO, Lutos³awskis Vokal-Instrumentalwerke beim Label Dux sowie die Aufnahme der Welturaufführung von Alexandre Tansmans Isaie le Prophète und Psaumes.