Jana Boušková, Harfe
Mstislav Rostropowitch bat persönlich um einen Kontakt zu Jana Boušková, nachdem er sie im Radio hatte spielen hören. Er wählte sie sofort dafür aus, bei der Premiere der Sonate für Cello und Harfe von Ravi Shankar auf dem Evian Festival in Frankreich mit ihm zu spielen. Susann McDonald, die sehr berühmte amerikanische Harfenprofessorin sagte über Jana Boušková, sie sei das Talent des Jahrhunderts. Auch die internationale Presse feiert Bouškovás Können.
Jana Boušková hat einige wahrhaft bemerkenswerte künstlerische Triumphe gefeiert – Erfolge, die sie zu einer begehrten Harfenistin und zu einem regelmäßigen Gast auf den führenden Konzertbühnen der Welt gemacht haben. Sie tritt nicht nur als Solistin auf, sondern auch als Partnerin von Musikern wie Mstislav Rostropowitsch, Yuri Baschmet, Patrick Gallois, Maxim Vengerov, Jiøí Bárta, Janne Thomsen, Sharon Kam, Christian Tetzlaff, Gustav Rivinius und anderen.
Neben ihren Soloauftritten ist sie außerdem Lehrerin an drei Schulen, am Brüsseler Königlichen Konservatorium sowie an der Akademie für bildende Künste und am Konservatorium in Prag. Seit 2005 ist sie außerdem erste Harfenistin der Tschechischen Philharmonie.
Jana Boušková studierte am Prager Konservatorium und setzte ihre Ausbildung danach an der Universität Ostrau in der Klasse von Prof. Libuse Vachalova fort. Ein Fulbright-Stipendium ermöglichte ihr später, an der renommierten Universität von Indiana, USA, bei Prof. Susann McDonald zu studieren. Jana Boušková ist die einzige Soloharfenistin, die höchste Auszeichnungen der namhaftesten Wettbewerbe in aller Welt erhalten hat: die Goldmedaille der International Harp Competition in den USA und der zweite Preis des International Harp Contest in Israel. Zu ihren zahlreichen anderen Auszeichnungen gehört der Gewinn beim Concours International de Musique de Chambre in Paris, den sie im Jahr 1989 mit einem Duett mit Janne Thomsen gewann. Sie ist außerdem erste Preisträgerin des italienischen Torneo Internazionale di Musica 1999. Ihre außergewöhnlichen Leistungen auf der Bühne und ihr Beitrag zur Entwicklung des Harfenspiels brachten ihr den Harpa Award 1999 in der Schweiz ein. Darüber hinaus war sie auch Preisträgerin des Juventus Festivals in Frankreich. In diesem Land erhielt sie den Preis als Talent des Jahres 1996 und – im Jahr 2002 – den Preis des Tschechischen Musikrats für ihre Verdienste um die Verbreitung tschechischer Musik und für ihre Repräsentation der tschechischen Musikinterpretation auf der internationalen Bühne. Als eine der herausragendsten zehn Frauen der Tschechischen Republik war sie die erste Interpretin klassischer Musik, die den Lady-Pro-Preis erhielt. Er wurde ihr im Herbst 2004 in Anwesenheit des Präsidenten der Republik, Vaclav Klaus, in der Prager Burg überreicht.
Frau Boušková tritt regelmäßig bei namhaften Konzerten und Festivals in ihrer Heimat und im Ausland auf. Zweifellos gehörten unter anderem Solo-Recitals zu ihren bemerkenswertesten Leistungen, darunter in der Alice Tully Hall, im Lincoln Center (New York), im Pariser Châtelet, beim Prager Frühlingsfestival und bei den Berliner Festtagen, nicht zu vergessen ihr Auftritt zum Galakonzert anlässlich des 50. Geburtstags von Yuri Baschmet sowie eine bedeutende Konzertreise durch Israel und Europa mit dem Geiger Maxim Vengerov, Arbeiten auf dem Gebiet der Kammermusik mit vielen herausragenden Künstlern beim Spannungen-Festival in Deutschland, bei Parry Sound in Ontario, beim Festival des Lauréats Juventus Cambrai und bei Elba Isola Musicale d’Europa; gemeinsame Auftritte mit den Flötisten Emmanuel Pahude und Mathieu Defour sowie der Harfenistin Marie-Pierre Langlamet im Théâtre de la Ville; außerdem große Tourneen in Deutschland mit dem Flötisten Patrick Gallois.
Als Orchestersolistin (unter anderem mit der Tschechischen Philharmonie, der Prager Philharmonie, der Chicago Sinfonietta, der Amsterdam Sinfonietta, dem Israel Philharmonic Orchestra, dem MDR Sinfonieorchester Leipzig oder dem Kammerorchester Tokio) ist sie in den Konzerthallen der Philharmonischen Orchester von Berlin und Köln ebenso aufgetreten wie in der Suntory-Halle von Tokio, im Leipziger Gewandhaus, Chicago Symphony Center, Amsterdamer Concertgebouw, Prager Rudolfinum und vielen anderen.
Jana Boušková erhält regelmäßig Einladungen zu internationalen Harfenkongressen und –symposien sowie als Lehrerin zu zahlreichen Meisterkursen auf verschiedenen Kontinenten. 2004 war sie Jurymitglied der International Harp Competition in den USA, der Lily Laskine Harp Competition in Frankreich und – im Jahr 2006 – des International Harp Contest in Israel. 1999 war sie künstlerische Leiterin des 7. Weltharfenkongresses in Prag. Seit 2000 ist sie Mitglied des künstlerischen Beirats der Prager Musikakademie und seit diesem Jahr auch der Tschechischen Philharmonie. 2002 erhielt sie die Einladung zu einem zweimonatigen Lehrauftrag an der Universität von Indiana (USA) und dieses Jahr unterrichtete sie drei Monate lang an der Haute Ecole de Musique in Genf.
Jana Boušková hat mehr als zwanzig CDs für tschechische und internationale CD-Labels eingespielt. Darüber hinaus hat sie Programme für verschiedene Radio- und Fernsehgesellschaften aufgenommen. Ihr umfangreiches Repertoire umfasst Werke aller Stilrichtungen und Epochen. Einige zeitgenössische Komponisten haben ihr neue Kompositionen gewidmet. Zu ihrer Liste der Weltpremieren gehören unter anderen Titeln die Sonate für Cello und Harfe von Ravi Shankar, die sie bei den Rencontres Musicales von Evian in Frankreich gemeinsam mit Mstislav Rostropowitsch spielte; das Konzert für Flöte, Violine, Viola, Harfe und Orchester von Benjamin Yusupov mit dem Geiger Maxim Vengerov und anderen Künstlern, das Konzert für zwei Harfen von Jan F. Fischer, das sie gemeinsam mit Isabelle Moretti erstmals beim 7. Prager Weltharfenfestival 1999 spielte, das Konzert für Soloharfe „Praharphona“ von Kryštof Maøatka, das in Kiel, Deutschland erstmals aufgeführt wurde, das Harfenkonzert von Lukáš Sommer, das Jazzkonzert für Flöte und Harfe von Emil Viklický und viele andere Solo- und Kammerstücke.
Frau Boušková spielt auf einer Harfe der amerikanischen Firma Lyon & Healy, die sie für ihren ersten Platz bei der International Harp Competition (USA) im Jahr 1992 erwarb.