Veranstaltungsdaten
Künstlerleben
Einführung in das Programm um 19 Uhr
Sergej Rachmaninoff
Klavierkonzert Nr. 2 c-Moll op. 18
Hector Berlioz
Symphonie fantastique „Episoden aus dem Leben eines Künstlers“ op. 14
- Klavier: Enrico Pace
- Dirigent: Muhai Tang
In gewisser Weise sind beide Werke dieses Programms eng mit schicksalhaften Begegnungen im Leben ihrer Komponisten verbunden. Das zweite Klavierkonzert von Sergej Rachmaninoff (1873–1943) ist das Ergebnis der Überwindung einer tiefen Schaffenskrise. 1897 hatte er seine erste Sinfonie zur Uraufführung gebracht, doch das Publikum mochte das Werk nicht. Ein Kollege schrieb gar, die Sinfonie erinnere an die „Sieben ägyptischen Plagen”. Der Misserfolg stürzte Rachmaninoff in eine Depression. Da begegnete er dem Neurologen Nikolai Dahl, der ihn mit einer Hypnose-Therapie behandelte: „Ich hörte die gleichen hypnotischen Formeln Tag für Tag wiederholt, während ich schlafend in Dahls Behandlungszimmer lag. ‚Du wirst dein Konzert schreiben... du wirst mit großer Leichtigkeit arbeiten... Das Konzert wird von exzellenter Qualität sein...’ Es waren immer dieselben Worte, ohne Unterbrechung. Auch wenn es unglaublich erscheint, diese Therapie half mir wirklich. Im Sommer begann ich zu komponieren. Das Material wuchs und neue musikalische Ideen begannen sich in mir zu regen.”
Hector Berlioz (1803–1869) besuchte im Herbst 1827 eine englische Vorstellung von Shakespeares Hamlet. Obwohl er kein Englisch beherrschte, war er fasziniert, vor allem von der Darstellerin der Ophelia. Die Faszination wandelte sich in eine an Besessenheit grenzende Leidenschaft für Harriett Smithson. Um sie auf sich aufmerksam zu machen, verarbeitete er seine Obsession in der Symphonie fantastique. 1833 konnte Berlioz Smithson endlich heiraten. Wie zu erwarten, wurde die Ehe ein Desaster. Im Dezember 1842 brannte Berlioz mit der jungen Sängerin Maria Recio durch.