Veranstaltungsdaten
Die Große Reihe - Junge Wilde
Einführung um 18 Uhr
GRIEG
Suite aus „Peer Gynt“
PROKOFJEW
Suite aus „Romeo und Julia“
- Konzertpoet: Timo Brunke
- Sopran: Rinnat Moriah
- Dirigent: Dan Ettinger
EINE WILDE GESCHICHTE
ist die Erzählung von dem jungen Peer Gynt, der charmant und widerwärtig zugleich ist, der Liebe verschmäht und Tod verursacht und am Ende doch in den Genuss von Vergebung im Namen von Glaube, Hoffnung und Liebe kommt. Die zwei großen Norweger Henrik Ibsen und Edvard Grieg lernten sich in Rom kennen, und als Ibsen seinen „Peer Gynt“ auf die Bühne bringen wollte, gab er Grieg den Auftrag zur Schauspielmusik, die dieser 1875 vollendete. „Ein schrecklich hartnäckiges Stück“, meinte selbstkritisch der Komponist. Und doch sind einige Teile daraus ins ewige Repertoire eingeschrieben, darunter Solveigs wunderbares Lied und die berühmte „Halle des Bergkönigs“. Sergej Prokofjew fand seine Ballettmusik zu „Romeo und Julia“ eigentlich ganz in Ordnung und war verblüfft, als andere nicht dieser Meinung waren – wobei die Primaballerina Ulanowa dann doch allzu gemein war, als sie sagte, es gebe „keine traurigere Geschichte auf der Welt als ein Trauerspiel Shakespeares mit Ballettmusik von Prokofjew“. Das Publikum ist bis heute anderer Meinung: Sowohl das abendfüllende Ballett als auch die daraus zusammengestellten Orchestersuiten gehören zu seinen absoluten Favoriten. Die Suiten waren für den Komponisten sozusagen Testballons, nachdem die Uraufführung des Balletts in Moskau politischen Ränkespielen zum Opfer gefallen war. Erst einige Jahre später als geplant und nachdem die Machthaber Prokofjews „Peter und der Wolf“ huldvoll anerkannt hatten, kam die getanzte, ewig junge Geschichte von Romeo und Julia in die russische Hauptstadt.