Veranstaltungsdaten
Die Große Reihe - Junge Wilde
Einführung um 19 Uhr
CHERUBINI
Ouvertüre zu „Anacreon“
CLEMENT
Violinkonzert Nr. 1
BEETHOVEN
Sinfonie Nr. 3 „Eroica“
- Violine: Alina Pogostkina
- Dirigent: Reinhard Goebel
UNGEZÜGELT
Luigi Cherubini und Franz Clement sind Namen, die ihren Zeitgenossen ebenso geläufig waren wie jene von Mozart, Haydn oder Beethoven, die ihnen mittlerweile den Rang abgelaufen haben. So spielte Clement – ein ausgezeichneter Geiger – zwar auch die Uraufführung von Ludwig van Beethovens Violinkonzert („mit bewährter Kunst“, aber auch „manchen Schnacken und Possen“, wie ein Kritiker mäkelte). Er hatte aber ein Jahr zuvor auch selbst ein solches komponiert, das dem berühmteren Kollegen womöglich sogar als Modell diente. Dass Clements Werk von Beethoven selbst als sehr gewichtig eingeschätzt wurde, kann man wohl auch daraus schließen, dass es im gleichen Konzert wie dessen „Eroica“ uraufgeführt worden ist – der eine Komponist spielte seine Geige, der andere stand am Dirigentenpult, der eine Mitte zwanzig, der andere zehn Jahre älter. Bei Beethovens 3. Sinfonie müssen den Hörern, salopp formuliert, die Ohren abgeflogen sein: Zwei donnernde Akkorde, und die Welt der Musik war eine andere. Eine politische Stellungnahme, das war und bleibt diese Sinfonie: Revolutionär und wild.