Veranstaltungsdaten
Die Große Reihe - Junge Wilde
Einführung um 18 Uhr
PROKOFJEW
„Die Liebe zu den drei Orangen“, Suite
RACHMANINOFF
Klavierkonzert Nr. 1
STRAWINSKY
Le Sacre du Printemps
- Klavier: Fabio Martino
- Dirigent: Dan Ettinger
WILD
waren die Reaktionen, die die Uraufführung des Balletts „Le Sacre du printemps“ mit Musik von Igor Strawinsky hervorrief. Es war einer der größten Theaterskandale aller Zeiten, das Publikum versuchte mit Geschrei und Trillerpfeifen den Abbruch der Premiere zu erzwingen. Strawinsky, damals Anfang 30, nannte seine Komposition selbstbewusst einen „Überraschungscoup“. Man kann die Reaktionen nachvollziehen, die die turbulente musikalische Beschreibung eines heidnischen Opferrituals auslöste, auch wenn der „Sacre“ längst ins Ballett- und Konzertrepertoire eingegangen ist. Einige Jahre später räumte Sergej Prokofjew mit den realistischen Erzähltraditionen auf und schrieb mit seiner Oper „Die Liebe zu den drei Orangen“ eine ziemlich verrückte Komödie, die aber durchaus realitätsbezogen war – reflektierte doch der junge Komponist, seinerzeit im amerikanischen Exil, mit den „Tragischen“, „Komischen“, „Lyrischen“, „Hohlköpfen“ und „Lächerlichen“ die kulturpolitischen Auseinandersetzungen in der Sowjetunion. Erst 17 war Sergej Rachmaninoff, als er sein erstes von vier Klavierkonzerten schrieb, aufbauend auf romantischen Traditionen und doch bereits mit persönlichem Stempel versehen. Das richtige Stück also für den jungen Pianisten Fabio Martino, laut einer Zeitschrift ein „frecher und zugleich aufgeschlossenster Herausforderer der internationalen Pianisten-Szene“. Er erhielt in seiner brasilianischen Heimat Kritiker- und Publikumspreise als „Entdeckung des Jahres 2015“ – überzeugt hatte er dort mit einem Werk von Rachmaninoff.