Jacques Zoon, Querflöte
Jacques Zoon studierte Flöte am Sweelinck Conservatorium bei Koos Verheul und Harrie Starreveld und schloss dort sein Studium cum laude ab. Er setzte seine Studien am Bannf Center for the Arts (Kanada) fort, wo er Meisterklasen bei Geoffrey Gilbert und András Adorján belegte. Bereits im jungendlichen Alter spielte er in Orchestern wie dem Nationaal- und dem EG-Jugendorchester unter Dirigenten wie Abbado und Bernstein.
Als Soloflötist des Koninklijk Concertgebouworkest (1988-1994 unter Leitung von Riccardo Chailly) erntete er viel Lob mit seinen Aufführungen der Konzerte von Mozart, Jolivet, Martin und Gubaidulina. Bis 1997 bekleidete er dieselbe Position beim Chamber Orchestra of Europe, mit dem er auch als Solist regelmäßig unter Dirigenten wie Haitink, Abbado und Harnoncourt auftrat. 1997 wird er als Soloflötist ans Boston Symphony Orchestra unter der Leitung von Seji Ozawa berufen und in 2004 (bis 2014) als Soloflötist bei das Orchestra Mozart Bologna unter der Leitung von Claudio Abbado. Jacques Zoon spielt in dieser Position außerdem für das Luzerne Festival Orchester und er arbeitet als Solist, mit Auftritten bei verschiedenen renommierten Festspielen und bei Orchestern in sowohl Europa als auch den USA und Japan. Zu den Highlights der vergangenen Konzertsaisons zählen Konzerten mit l'Orchestre national de Lyon und Emmanuel Krivine, Radiosinfonieorchester Wien (ORF), Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks mit Heinz Holliger.
Sein Interesse gilt sicher auch der Alten Musik, insb. dem Spiel auf der Traversflöte. Er nahm das CPhE Bach Konzert Wq.169 auf (Deutsche Harmonia Mundi 2015) und setzte die intensive Arbeit mit dem Ensemble Berliner Barock Solisten fort.
Zoons Affinität zu moderner Musik kam ebenfalls in der Schlüsselrolle zum Ausdruck die er in Bruno Madernas „Hyperion“ mit dem ASKO-Ensemble spielte. Neben zahlreichen Aufnahmen als Orchesterflötist, machte er als Solist verschiedene Aufnahmen für DG (2012, Mozart Konzert mit Mozartorchester und Abbado), Decca, Chandos, Vanguard Classics, Koch-Schwann, Boston Records, Fidelio und NM Classics (Radio Niederlande).
Jacques Zoon vertieft sich zudem in die Perfektionierung seines Instrumentes. Er entwickelte eine neue hölzerne Flöte mit Kopfstücken (Böhm-System genannt „das Zoon-Modell“). Er entwarf und schuf eine Traversflöte – auch mit Böhm-System – geeignet für Barockmusik. Mit Zoon&MaiaFlutes in Portugal produziert er eine Flöte mit einem verbesserten Klappensystem für das Cis.
Jacques Zoon war Professor für Flöte am Konservatorium Rotterdam (1988-1992), der Indiana University (1994-1997), am New England Conservatory und der Boston University (1997-2001). Seit 2002 lehrt er am Genfer Konservatorium und seit 2008 in Madrid an der Königin Sofía Hochschule für Musik und dem Instituto Internacional de Música de Cámara.
1987 erhielt Zoon auf dem Flötenwettbewerb Rampal in Paris den Prix spécial du jury. Er gewann den Boston Globe „musician of the year“ Award 1998 und den Edison Award den Niederlanden 1991.