Einblick //Schüler schreiben Kritiken
Konzertkritik von Joy Halkic zum Konzert am 20.12.2016 (stellvertretend für alle Texte der Schüler von Musiklehrerin Dorothea Howald).
Zu Anfang möchte ich sagen, dass ich diese Erfahrung auf keinen Fall mehr vergessen werde! Mein allererstes, klassisches Konzert in Begleitung meiner Klasse, die auch noch unglaublich schick gekleidet war…. Vielen Dank dafür.
Ich war sehr froh, dass wir zu der Konzerteinführung gegangen sind, denn man lernte den Dirigenten und seine Beziehung zu den Stücken kennen, was ich als sehr schön empfand für den Verlauf des folgenden Konzerts. Er war äußerst charmant und hat sehr höflich gewirkt. Dies hat man auch sehr gut beim Konzert erkannt, er hatte sich immer sehr aufrichtig bei dem Orchester selbst und dem Publikum bedankt. Damit komme ich jetzt zum Publikum. Der Saal war sehr groß und wie ich erwartet hatte, war er nicht zu 100% gefüllt, ich denke nicht das Konzert selbst war der Grund, sondern die Tatsache, dass es an einem Montag war. Es gab immer sehr großen Beifall vom Publikum, ob zwischen den Stücken oder am Ende. Vor allem am Ende waren die Leute sehr angetan und hatten lange geklatscht, worauf es auch eine Zugabe gab, nach der dann auch einige Leute aufgestanden waren. Das Publikum war im Durchschnitt, denke ich, 65 Jahre, deswegen hatten wir auch einige Blicke auf uns gezogen.
Nun komme ich zum Konzert selbst. Direkt zu Anfang, als die Herren und Damen einliefen, fiel mir auf,, dass die Herren alle Frack trugen und die Damen im Gegensatz dazu lässig aussahen, obwohl auch sie sehr edel gekleidet waren. Ich muss sagen, das erste Stück „The chairman dances“ von John Adams wäre wahrscheinlich mein Liebling gewesen, wäre da nicht eine Sache gewesen, die mich etwas gestört hätte. Ich möchte aber erst das Positive ansprechen. Mir gefiel der sehr leichte und verspielte Klang, man konnte bei diesem Stück sehr gut erkennen, in welcher Zeit es komponiert wurde, in der Romantik. Ich musste an Disneyfilme denken, als ich es hörte. Es macht die Gedanken frei und man ist in einer friedlichen Welt. Wenn man das Thema des Stückes mit dem Stück selbst vergleicht, finde ich, dass es sehr passend ist. Die Geschichte des tanzenden Vorsitzenden der Kommunistischen Partei in China passt sehr gut, denn der Klang ist sehr beflügelnd und ohne Zwang. Jetzt komme ich aber zum Nachteil des Stückes und dies waren einfach nur die Klanghölzer, doch diese waren einfach zu laut und haben Unruhe hereingebracht. Es waren nicht nur die Klanghölzer, sondern auch das Xylophon oder auch das Glockenspiel, aber mich haben vor allem diese Klanghölzer gestört, sie haben mich vom eigentlichen Stück sehr abgelenkt. Ich mochte das Stück ohne diese Hintergrundinstrumente sonst sehr gerne.
Das zweite Stück war das erste Violinkonzert von Max Bruch. Ich glaube als die Solistin namens Alena Baeva hereinkam, war jeder sofort aufmerksam und wollte wissen was nun kommt. Sie hatte eine einzigartige Ausstrahlung, alleine schon ihr Kleid, das sehr herausstach, da es beige war, zeigte eine starke Präsenz und ein starkes Selbstbewusstsein. Als sie dann anfingen und ihr erstes Solo kam, war jeder gebannt von ihr. Sie spielte mit einer unglaublichen Leidenschaft und mit großem Gefühl. Wenn sie ein Fehler gemacht hat/hätte, wäre es egal gewesen denn, sie hat mit einem solchen Selbstverständnis gespielt. Eine Sache die ich erstaunlich fand, war dass die Solistin komplett ohne Noten gespielt hat. Ist das normal? Ich würde mich über eine Antwort freuen. Das Stück war für mich wie das hin und her werfen eines Balls. Dies zeigt sich am ständigen Wechseln zwischen Orchester und Solistin und dem ständigen Wechseln von leidenschaftlichen und einfacheren Tönen. Außerdem waren die speziellen Töne die von der Solistin gespielt wurden die auch teilweise unangenehm waren sehr außergewöhnlich. Ich mochte das Stück wegen diesen Effekten, die diese Wechsel geschaffen haben. Dem Stück konnte man durchgehend eine Angespanntheit anhören, die durch Instrumente im Hintergrund verursacht wurden, die dann auch hin und wieder anstiegen im Verlauf des Stückes. Durch diese Mittel war die Dramatik in dem Stück nicht zu überhören, vor allem nicht, wenn dann auch noch die Paarbecken eingesetzt wurden. Dieses Stück war sehr unterhaltsam durch die erwähnten Wechsel die auch sichtbar in dem Orchester war. Ich hab aber eigentlich durchgehend auf die Solistin geschaut, weil ich sehr fasziniert war wie sie mit der Violine umgegangen ist oder auch wie sie in ihren Pausen oder Solos sich zu der Musik bewegt hat. Ihre Leidenschaft war nicht zu übersehen. Das Violinkonzert hat einen guten Eindruck auf mich hinterlassen und ich verstehe warum es ein Klassiker ist.
Ich komme jetzt zum dritten, letzten und unbekanntesten Stück „The Enigma Variations“ von Edward Elgar. Zu Anfang möchte ich sagen, dass ich sehr gerne das Thema des Stückes mag. Wäre ich Künstler ob in der Musik oder Kunst, hätte ich die meisten Werke wahrscheinlich meinen liebsten Menschen gewidmet. Außerdem mag ich dieses rätselhafte und geheimnisvolle an dem Stück wie der Dirigent schon erzählt hat, Menschen schreiben ganze Bücher darüber. Ich finde man konnte sehr gut raushören, dass es sich um verschiedene Personen mit unterschiedlichen Charakteren gehandelt hat, da jede Variation ganz unterschiedlich war. Es gab extrem dramatische Teile, die an eine Verfolgungsjagd erinnert haben, aber auch den kompletten Gegensatz, wie sehr verspielte oder sinnliche Melodien. In den Variationen gab es oft aufsteigende Melodien, die dann zu einem sehr lauten Höhepunkt geführt haben. Ich fand, man konnte gut den Unterschied von dem Guten und Bösen erkennen. Durch dieses Stück, wurde meiner Meinung nach, die Vielfalt des Orchesters sehr gut gezeigt, da sie, weil die ganzen Variationen alle komplett unterschiedlich sind, selbst immer unterschiedliche Melodien oder Töne spielen mussten.
Zusammengefasst, jedes Stück hatte etwas was ich mochte, was mich sehr erstaunt hat. Ich fand den Abend sehr toll und freue mich auf das weitere Konzert.