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Oleg Caetani, Dirigent

Oleg Caetani // Dirigent // Rückschau Saison Spielzeiten-Archiv

Der Opern-und Konzertdirigent Oleg Caetani betrachtet Nadia Boulanger als die treibende Kraft seiner Karriere. Sie entdeckte sein Talent, führte ihn zur Musik und vermittelte ihm eine an die Ideen des französischen Humanisten Michel de Montaigne angelehnte philosophische Haltung zum Leben. Am Konservatorium Santa Cecilia in Rom besuchte Caetani Franco Ferraras Dirigierkurse und studierte Komposition bei Irma Ravinale. Mit 17 gab er sein Theaterdebüt mit einer Produktion von Monteverdis „Il combattimento di Tancredi e Clorinda” und anderen Madrigalen, die er selbst eingerichtet hatte. Nach dem Studium sämtlicher Schostakowitsch-Sinfonien bei Kirill Kondrashin am Moskauer Konservatorium legte er mit einem Dirigat von Schostakowitschs Fünfter sein Examen bei Ilya Mussin am St. Petersburger Konservatorium mit Bestnote ab. Aus dem RAI Turin Wettbewerb und dem Karajan Wettbewerb in Berlin ging Oleg Caetani als Sieger hervor und begann seine Karriere an der Berliner Staatsoper „Unter den Linden” als Korrepetitor und Assistent von Otmar Suitner. In dieser Zeit an einer großen deutschen Oper, wo er die Werke von Wagner und Strauss intensiv kennen lernte, erhielt er für sein Repertoire entscheidende Anregungen. Die Beschäftigung mit den großen Werken des Musiktheaters von Verdi, Mussorsky und Wagner (inkl. mehrerer Ring-Produktionen) hat auch Oleg Caetanis Herangehensweise an die großen symphonischen Werke des 20. Jahrhunderts (insbesondere Bartók, die 2. Wiener Schule und den Französischen Impressionismus) stark beeinflusst.

Die erste Oper, die Caetani 1981 im Alter von 24 Jahren dirigierte, war Tschaikowskys „Eugen Onegin” nach seinem Examen am Petersburger Konservatorium. Seitdem spielt Tschaikowsky eine wichtige Rolle in Caetanis Repertoire. Er dirigierte Neuinszenierungen von „Jeanne d’Arc” in Straßburg - 1998 die erste Aufführung dieser Oper in Frankreich überhaupt - „Pique Dame” in der Inszenierung von Johannes Schaaf in Stuttgart und „Nussknacker” des Schweizer Architekten und Regisseurs Mario Botta in Zürich. 2008 spielte Caetani sämtliche Tschaikowsky-Sinfonien sowie „Manfred” ein. Zu dieser Aufnahme schrieb die Financial Times: „Do we need another set of Tchaikovsky symphonies? Having listened and re-listened to these live recordings, the answer is an emphatic yes. Caetani is not an indulgent Tchaikovskyan...he lets Tchaikovsky speak for himself: the contrapuntal rigour, the emotional tenderness, the occasional hint of hysteria within a classical structure ..... a treasure at any price”.

1983 dirigierte Caetani mit Georges Enescus „Ödipus” seine erste professionelle Opernaufführung. Seither führt er weltweit in seinen Konzerten die wundervolle Musik des rumänischen Komponisten auf. In Anerkennung seiner Verdienste um die Enescu-Pflege auf der ganzen Welt wurde Caetani nach der Aufführung des „Ödipus” zur Eröffnung der Enescu-Festspiele 2009 der „Legion of honour” der Rumänischen Republik verliehen. Caetani hat sich außerdem der Aufführung und Aufnahme anderer weniger bekannter Komponisten gewidmet, wie z.B. Mossolov, Pizzetti, Gerhard u.a. Seine Aufnahmen von Alexandre Tansmans Symphonien bei Chandos haben drei „Diapason d’Or” gewonnen.

Seit seiner Studienzeit nimmt die Musik Schostakowitschs eine zentrale Rolle in Caetanis Repertoire ein. Er übertrug das Libretto „Die Nase” für seine Produktion 1991 in Frankfurt ins Deutsche, dirigierte 2007 die italienische Uraufführung der Operette „Moscow Cheriomushki” sowie viele Erstaufführungen von Schostakowitsch-Sinfonien auf der ganzen Welt. Außerdem spielte er mit dem Orchestra Sinfonica Giuseppe Verdi Mailand die erste italienische Gesamtaufnahme der Schostakowitsch-Sinfonien ein, die mit mehreren Preisen ausgezeichnet wurde: 10/10 von Classical Today in den USA, ffff Télérama in Frankreich und Record Geijutsu in Japan. Seit 1999 pflegt Caetani eine besonders enge Zusammenarbeit mit dem Verdi Orchester Mailand, mit dem er auch Tourneen durch Südamerika (2003) and Spanien (2009) unternahm. Im April 2008 dirigierte er das Orchester in einem vom italienischen Staatspräsidenten zu Ehren von Papst Benedikt XVI. veranstalteten Konzert im Vatikan, das live von Eurovision TV übertragen wurde.

2001 debütierte Oleg Caetani mit „Turandot” an der Mailänder Scala und dirigierte dort 2005 Verdis Otello. Mit Don Pasquale eröffnete er die Saison 2001 am Maggio Musicale Florenz. In letzter Zeit dirigierte er u.a. Ralph Vaughan Williams' „Sir John In Love” und Mussorgskys „Khovanchina” an der English National Opera, „Der Fliegende Holländer” am Teatro dell’Opera Rom und „L’enfant et les sortilèges” am Théâtre des Champs-Élysées in Paris usw. Im März 2010 hat er in Köln mit großem Erfolg die Neuinszenierung „La voix humaine /Herzog Blaubarts Burg” und im April die Wiederaufnahme von Verdis „Don Carlos” dirigiert. Er steht regelmäßig am Pult der Staatskapelle Dresden, der Münchner Philharmoniker, des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks, des Gewandhausorchesters Leipzig, der Wiener Symphoniker (mit denen er „Poliuto” von Donizetti für EMI-CBS eingespielt hat), des Orchestre National de Radio France, des RAI National Symphonic Orchestra, der l’Accademia di Santa Cecilia, des Yomiuri Orchestra u.a.

In Berlin, London (ENO) und Tokyo wird er „Madama Butterfly” dirigieren sowie zahlreiche Konzerte mit Orchestern wie dem Frankfurter Museumsorchester, dem Giuseppe Verdi Orchester Mailand, dem Sydney Symphony Orchestra, dem Maggio Musicale Fiorentino, dem Tschaikowsky Symphony Orchestra Moskau, dem Metropolitan Orchestra Tokyo und dem spanischen Nationalorchester geben.

Konzerte mit Oleg Caetani

  • 09.12.11 – Die Große Reihe (3)
    Freitag – 09.12.

    20:00 | Liederhalle

    Die Große Reihe – Die Macht des Schicksals (3)

    Joseph Haydn und Richard Strauss - beide wussten, wie man „es” macht: Für das Cello haben sie zwei einzigartige Meisterwerke geschaffen.

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