Viktorija Kaminskaite, Sopran
Noch während ihres Gesangsstudiums an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig bei Helga Forner und Regina Werner-Dietrich sammelte die gebürtige Litauerin ihre ersten Erfahrungen auf der Opernbühne in den Hochschulproduktionen von Brittens „The Turn of the Screw“ als Gouvernante, in der Titelpartie von Händels „Alcina“ sowie als Blumenmädchen in Wagners „Parsifal“ an der Oper Leipzig. Im Rahmen eines EU-Stipendiums sang sie Zerlina an der Komischen Oper Berlin in einer Peter-Konwitschny-Inszenierung unter der Leitung von Kiril Petrenko.
In der Spielzeit 2006/2007 trat sie ihr erstes Festengegement am Anhaltischen Theater Dessau an, wo sie unter Johannes Felsenstein arbeiten konnte. Dort war sie u. a. als Pamina („Die Zauberflöte“), Xenia („Boris Godunow“), Philine („Mignon“) und Mascha („Zarewitsch“) zu erleben. Seit der Spielzeit 2008/2009 war Viktorija Kaminskaite festes Ensemblemitglied an der Oper Leipzig, wo sie bereits ein breites Repertoire erarbeitet hat, u. a. Gretel („Hänsel und Gretel“), Donna Fiorilla („Il Turco in Italia“), Fiordiligi („Cosi fan tutte“), Zerlina und Donna Anna („Don Giovanni“), Micaela („Carmen“), Ismene („Alceste“), Najade („Ariadne auf Naxos“), Ninnetta („Die Liebe zu den drei Orangen“), 4. Magd (Elektra) und dabei mit Dirigenten und Regisseuren wie Peter Konwitschny, Werner Schroeter und Ulf Schirmer zusammen arbeiten konnte.
In der Spielzeit 2011/ 2012 debütierte sie in der Neuinszenierung von „Das schlaue Füchslein“ sowie in den „Catulli Carmina“ von Carl Orff und sang die Titelpartie in Humperdincks „Dornröschen“ unter Anthony Bramall. Im Sommer 2012 konnte sie als Micaela in „Carmen“ bei den Seefestspielen Wannsee in einer Inszenierung von Volker Schlöndorff einen besonderen persönlichen Triumph feiern. In der Saison 2012/ 2013 war sie dort in Partien wie Pamina („Zauberflöte“), Musetta („La Boheme“), Frau Fuchs („Das schlaue Füchslein“) und Zemina („Die Feen“) zu hören. Auch außerhalb von Leipzig ist sie eine gefragte Sängerin: Im Rahmen der Bayreuther Festspiele 2013 gab sie ihr Debüt als Dorella in Wagners „Liebesverbot“ unter Constantin Trinks mit dem Gewandhausorchester. In der Saison 2013/2014 debütierte Viktorija Kaminskaite mit den Partien Anne Truelove in I. Strawinskys „Rake´s Progress“, Mimi in „La Boheme“ von Puccini und Lora in „Die Feen“ von Wagner.
Auf der Konzertbühne war sie in Werken von Bach, Haydn, Mozart und Brahms zu erleben. Sie sang das Eröffnungskonzert des MDR Musiksommers in Weimar unter Jun Märkl, trat in der TV-Übertragung von Ranzatos „Paese dei campanelle“ unter Fabio Luisi auf und war unter seiner Leitung auch in Mendelssohn-Bartholdys „Elias“ mit dem MDR-Sinfonieorchester und Chor sowie des Weiteren in der Münchener Philharmonie zu hören. Bei den Stuttgarter Philharmonikern war sie in Beethovens 9. Symphonie, als Rezia in Webers „Oberon“ sowie in Mahlers 2. Symphonie zu Gast.
Sie absolvierte Meisterkurse bei Daphne Evangelatos, Grace Bumbry, Edith Wiens und Simon Estes. 2006 gewann sie den ersten Preis beim A. Lortzing-Wettbewerb in Leipzig.
Als CD-Aufnahmen liegen vor Wolf-Ferraris „Le donne curiose“ unter Ulf Schirmer mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und d´Alberts „Seejungfräulein“ unter Jun Märkl mit dem MDR-Symphonieorchester (Naxos).