Hermann Bäumer, Dirigent
Seit 2011 ist Hermann Bäumer Chefdirigent des Philharmonischen Staatsorchesters Mainz und Generalmusikdirektor des dortigen Staatstheaters. Zuvor bekleidete er mit enormem Erfolg sieben Jahre die Position des Generalmusikdirektors der Stadt Osnabrück. Der hervorragende Ruf, den Hermann Bäumer seine nicht nur solide, sondern immer auch äußerst kreative Arbeit eingebracht hat, spiegelt sich nicht nur im großen Publikumszuspruch und im Lob der Fachpresse, sondern auch in einer Vielzahl von Gastdirigaten im In- und Ausland. Zusammen mit dem Symphonieorchester Osnabrück erhielt Hermann Bäumer 2009 einen ECHO Klassik in der Sparte symphonische Einspielung des 20. Jahrhunderts für den ersten Teil der Kompletteinspielung der Symphonien von Josef Bohuslav Foerster.
Die aktuelle Saison 2014/15 wie auch die vergangene halten für Hermann Bäumer eine Vielzahl interessanter Debüts bereit: So gastierte er bereits beim Radiosinfonieorchester Stuttgart, beim Philharmonischen Orchester Würzburg, der Philharmonie Südwestfalen oder beim Ensemble Resonanz in Hamburg. In dieser Spielzeit wird er bei der Staatskapelle Dresden, der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, bei den Heidelberger Sinfonikern, beim New Japan Philharmonic in Tokio oder auch an der Oper Oslo erstmalig dirigieren. Und auch am eigenen Haus bleibt Hermann Bäumer seiner Linie, rares musikdramatisches Repertoire mit bekannterem zu verbinden, 2014/15 treu. Auf dem Spielplan stehen unter anderem Hartmanns „Simplicius Simplicissimus“ und Pascal Dusapins „Perelà, Uomo di fumo“ als deutsche Erstaufführung.
Hermann Bäumer stand u. a. bei der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, beim Radiosinfonieorchester Oslo oder den Bamberger Symphonikern am Pult und war bei Festivals wie dem Rheingau Musik Festival und dem Heidelberger Frühling zu Gast. Besonderer Höhepunkt war eine Berliner Aufführung von Schönbergs „Pierrot Lunaire“ mit Christine Schäfer.
Ein ganz besonderes und dabei erfolgreiches Gespür hat Hermann Bäumer für außergewöhnliches musikdramatisches Repertoire. So hatte in Osnabrück in der Saison 2005/06 Alex Nowitz’ „Bestmannoper“ unter großer Beachtung von Presse und Publikum ihre Uraufführung; und bei nicht minder großer Aufmerksamkeit stand in der Saison 2007/08 Gounods „La Nonne Sanglante“ auf dem Spielplan. Große Beachtung erhielt 2013 in Mainz auch Hans Werner Henzes „Prinz von Homburg“.
Mit der NDR Radiophilharmonie nahm Hermann Bäumer 2006 August Ennas „Heiße Liebe“ für cpo, und mit dem Iceland Symphony Orchestra Jón Leifs „Edda I“ für das Label BIS auf. Zu weiteren Plattenaufnahmen gehört die Ersteinspielung des besagten Wundertheater von Henze mit den Osnabrücker Symphonikern sowie die Sinfonien Nr. 1 und 2 von Karl Höller mit den Bamberger Symphonikern. Ein weiteres Projekt war die Kompletteinspielung der Symphonien von Josef Bohuslav Foerster mit den Osnabrücker Symphonikern (ECHO Klassik 2009 für den ersten Teil). Im Dezember 2009 erschien d’Alberts „Seejungfräulein“ und Sinfonie op. 4 und im Sommer 2010 Gounods „La Nonne Sanglante“, die mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik 3/2010 ausgezeichnet wurde (CPO). Die aktuellen CDs beinhalten Werke von Christian Wilhelm Westerhoff (Symphonieorchester Osnabrück, CPO) und von Friedrich Gernsheim (Staatsorchester Mainz, CPO) sowie eine hervorragend besprochene Einspielung der Violinkonzerte Bruchs mit der Geigerin Antje Weithaas und der NDR Radiophilharmonie (CPO).
Darüber hinaus ist Hermann Bäumer landesweit besonders geschätzt für seine Jugendarbeit, die sich in der Zusammenarbeit mit zahlreichen Jugendorchestern äußert wie beispielsweise dem Bundesjugendorchester, der Jungen Deutschen Philharmonie und den Landesjugendorchestern. Mit dem Bundesjugendorchester war Hermann Bäumer 2011 auch auf einer ausgedehnten Deutschland-Tournee zu erleben.
Der in Bielefeld geborene Hermann Bäumer begann mit sechs Jahren, Klavier zu spielen. Später erhielt er auch Violoncello- und Posaunenunterricht und studierte dann in Detmold und Leipzig Dirigieren. Von 1992 bis 2003 war er Posaunist bei den Berliner Philharmonikern, mit dessen Blechbläserensemble ihn eine langjährige Zusammenarbeit verband.