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Abo DIE GROSSE REIHE // Rückschau Saison 2018/19

„Heimatland“ ist im Schwäbischen ein oft gebrauchter Stoßseufzer. Der Stuttgarter Schriftsteller und Dialektforscher Friedrich E. Vogt hat dazu ein Gedicht verfasst:

Oh Heimatland*
Wenn oiner von ons
Dees secht,
nò woiß dr ander,
wo er dra’ isch.

Der Witz dieses Fünfzeilers liegt im Einverständnis über einen Begriff, mit dem eben keine zwei Menschen dasselbe verbinden – da hilft der schwäbische Dialekt auch nicht weiter. Wenn es nicht ums Heimatland, sondern nur um das Wort Heimat geht, ist die Schwierigkeit, seine Bedeutung klar zu umreißen, noch größer. Das macht es paradoxerweise besonders attraktiv für die mannigfaltigsten Verwendungen. Heimat ist eben viel mehr als eine andere Bezeichnung für das Wort Herkunft, es bringt eine riesige Menge von Assoziationen, Erinnerungen und Emotionen der unterschiedlichsten Art mit sich, die für jeden Menschen verschieden sein können. Deshalb kann das Wort (gerade im Zeitalter der Globalisierung) auch so leicht benutzt werden, Menschen ein- oder auszuschließen.

Die Stuttgarter Philharmoniker, ein Ensemble von 86 fest angestellten Musikern aus vielen Heimaten, mit vielen persönlichen Schicksalen, werden in der Saison 2018/2019 neun Programme rund um das Thema Heimat zu Gehör bringen. Sie erzählen musikalische Geschichten, naheliegende, aber auch solche aus der Ferne, melancholische, aber auch fröhliche, sie wecken Erinnerungen, sie vermitteln Eindrücke und Anklänge an mancherlei – so unterschiedlich und nicht festzulegen wie der Heimatbegriff selbst.

„Meine Sprache versteht die ganze Welt“, soll Joseph Haydn einmal gesagt haben. Die Weltsprache Musik ermöglicht die Überwindung von großen Entfernungen und kulturellen Grenzen ebenso wie die Konzentration auf die ganz persönliche, eigene Gefühls- und Erinnerungswelt.

Lassen Sie sich inspirieren von den Stuttgarter Philharmonikern und der Sprache der Musik, die zu Ihnen spricht!

* aus Friedrich E. Vogt: Nachlese – Schwäbisch-Lyrisches und Biografisches, zusammengetragen von Hanno Kluge und von Hermann Walz mit einem Vorwort von Manfred Rommel, Silberburg Verlag Titus Häussermann GmbH Tübingen 2005. Mit freundlicher Genehmigung: GeraNova Bruckmann Verlagshaus GmbH

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