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Veranstaltungsdaten
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Die Große Reihe (3) – Mythos 9

Antonín Dvorák
Der Wassermann – Sinfonische Dichtung op. 107

Niccolò Paganini
Violinkonzert Nr. 1 D-Dur op. 6

Antonín Dvorák
Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95 „Aus der Neuen Welt“

  • Violine: Edoardo Zosi
  • Dirigent: Marcus Bosch

Die Neunte, ganz entspannt: Dvoøák.

Zwar wissen wir nicht, ob Antonín Dvorák seine sinfonische Dichtung „Der Wassermann“ im Gedenken an seine Atlantiküberquerung komponierte – aber sicher ist, dass in den USA, wo der Tscheche für eine Weile als hoch angesehener Gastarbeiter wirkte, ein allseits gern gehörtes Lieblingswerk der sinfonischen Musik entstand. Eine reiche New Yorkerin hatte Dvorák für die Leitung des Konservatoriums gewonnen – ein Europäer musste es sein, denn Mrs. Thurber traute den eigenen Landsleuten nicht so recht. Er wurde dort nicht nur als Lehrer, sondern auch als Dirigent eigener Werke bekannt, die auf große Begeisterung stießen. Es war aber unvermeidlich, dass der tschechische Komponist in die Diskussionen über die amerikanische Musik hineingezogen wurde und diese Debatten die Erwartungen beflügelten, die das Publikum an Dvoráks erstes großes „amerikanisches“ Werk stellte. Ob die „Sinfonie aus der Neuen Welt“ nun eher böhmische oder eher amerikanische Züge trägt oder ob sie womöglich die Komposition eines „Weltbürgers“ ist, darüber kann man trefflich streiten. Dvorák jedenfalls stellte klar: „Das ist und bleibt immer tschechische Musik!“, bei aller Faszination, die die ungewohnten Töne der Neuen Welt auf ihn ausübten.

Die „Sinfonie aus der Neuen Welt“ beförderte Dvorák auch in Europa auf einen Gipfel der Sinfonik. Der Komponist schloss mit diesem ebenso prachtvollen wie leichtherzigen Werk entspannt (und mehr als zehn Jahre vor seinem Tod) seinen gewichtigen Beitrag zu dieser Gattung ab. Er hatte sie in seiner eigenen, der tschechischen „Nationalmusik“, selbst erst wirklich geprägt und immer auch die Volksmusik der böhmisch-mährischen Heimat zu Wort kommen lassen. Der „Mythos Neun“ funktionierte im Falle Dvoráks erst nachträglich – denn diese „Neunte“ zählte man zunächst als Fünfte – und nur im guten Sinne: Indem er dieser außerordentlichen Sinfonie für alle Zeiten ihren herausragenden Status sicherte.

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https://www.stuttgarter-philharmoniker.de/961 | Ausdruck vom: 11.05.2024 04:36

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