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Veranstaltungsdaten
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Enthüllungen (6)

d‘Indy
Istar-Variationen

Saint-Saëns
Klavierkonzert Nr. 5 (Ägyptisches)

Beethoven
Sinfonie Nr. 8

Beethoven doch unter der Fuchtel eines Weibes!

In Beethovens Leben ist es bekanntlich nie zu einer Heirat, nicht einmal zu einer dauerhaften Liebesbeziehung gekommen. Im Umgang mit Frauen war der hörgeschädigte Komponist schwer benachteiligt. Begegnete das Weibliche ihm aber in idealisierter Weise, streckte Beethoven seine empfindsamsten Fühlhörner nach ihm aus. Und wenn es sich gar um eine Göttin handelte, dann war er hin und weg. Ausgerechnet Isis, die ägyptische Göttin des Weiblichen und der Fruchtbarkeit, hat es ihm offenbar besonders angetan.      

Friedrich Schiller berichtet über Isis in seiner Abhandlung „Die Sendung Moses“. Dort heißt es, man habe auf einer Pyramide zu Sais eine Inschrift mit folgenden Worten der Gottheit gefunden: „Ich bin, was da ist. […] Ich bin alles, was ist, was war und was sein wird, kein sterblicher Mensch hat meinen Schleyer aufgehoben.“ Diesen Spruch der Isis hat Ludwig van Beethoven mit seiner Feder auf ein Blatt Papier übertragen, dieses hinter Glas gelegt und an seinem Arbeitsplatz aufgestellt. Anton Schindler, der Sekretär Beethovens, bezeichnete dieses Dokument, als „Glaubensbekenntniß“ des Komponisten.

Die ägyptische Göttin, die Beethoven so in ihren Bann zog, hatte ihre Wurzeln im Reich der alten Assyrer, im Zweistromland zwischen Euphrat und Tigris. Dort nannte man sie Astarte oder Istar. Diese reiste einst in die Unterwelt, an einen geheimnisvollen Ort mit sieben Türen. Um die Gottheit des Todes zu besänftigen, entledigte sie sich vor jeder der Pforten eines ihrer Schleier, bis sie schließlich in völliger Nacktheit dastand. Diesen Vorgang stellt Vincent d´Indy in seiner musikalischen Dichtung dar, indem er ein musikalisches Thema mehr und mehr durchscheinen lässt, bis es am Schluss allein, sozusagen nackt, zu hören ist: ein Striptease in Tönen!

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